Burma Trip 2003

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Die Kapitel dieses Reiseberichtes:
Kyaing Tong | Inle Lake | Overland | Pyay | Ngapali | Slowboat | Mrauk U | Yangon
 

PYAY

Mi, 26. Nov - Pyay

Die Nacht war ganz ok, trotz eines sehr harten Bettes. Keine Mücken und so eine Art Tischdecke zum Zudecken. Auch das Frühstück ist in Ordnung, 4 Stück Sandkuchen, Obst und Coffeemix. Mit einem Trishaw fahre ich zum Geldwechseln in ein Uhrengeschäft, hier gibt es einen vernünftigen Kurs. Nicht so gut wie in Yangon, aber immerhin bekomme ich 780 Kt pro Dollar. Weiter gehts zum Busterminal, das recht weit draussen liegt. Der heutige Bus nach Taunggok ist schon mit Reissäcken und Körben so vollgestopft, dass die Passagiere später irgendwie noch dazwischengequetscht werden müssen. Es gibt sowieso kein Ticket heute, aber ich könne morgen früh wiederkommen um das Ticket für morgen 17 Uhr zu kaufen. Ich bleibe stur und bestehe darauf, das Ticket jetzt schon zu kaufen. Schliesslich geht es doch und ich bekomme sogar den perfekten Platz vorne rechts mit ganz viel Platz für meine Beine.

Zu Fuss gehe ich weiter die Hauptstrasse nach Norden. Hinter der Mautstation zweigt die kleine Strasse zu den archäologischen Stätten ab. Nach etwa einer Stunde komme ich überrascht schon dort an, dabei sollten es doch 12 km vom Zentrum sein. Die 4$ Eintritt für das Museum und das Freigelände hätte ich mir wirklich sparen können, besonders viel zu sehen gibt es nicht. Man kommt auch problemlos so in das Gelände, wenn man auf das Museum verzichtet. Hinter einem riesigen Stupa im Süden mache ich eine Pause und schaue den Kids beim Ballspielen zu. Die unterste Etage des Stupas ist der perfekte Fussballplatz, auch wenn der Ball öfters mal die 4 Meter runterfällt. Ich laufe auf dem mit hohem Gras überwachsenen Ochsenkarrenpfad noch an einigen kleineren, zugewachsenen Stupas vorbei. Nach einer dreiviertel Stunde erreiche ich wieder das kleine Dorf beim Museum. In einem einfachen Restaurant esse ich einen leckeren Nudelsnack mit extrem viel Knoblauch. Zurück nach Pyay nehme ich die Abkürzung an den Bahngleisen entlang, diese führen direkt am Busterminal vorbei. Auf den Schienen kommen mir viele Schulkinder auf dem Heimweg in ihr Dorf entgegen. Im Guesthouse erstmal duschen, meine Füsse sind nach der Tour ziemlich am Ende. Und schon ist es wieder dunkel. Abendessen bei "Auntie Mo" und anschliessend in die Kneipe direkt neben dem Guesthouse. Hier gibt es frisch gezapftes Myanmar Beer, das 0,3 Liter Glas für nur 300 Kyat. In dem knallgrün beleuchteten Laden ist die Hölle los, das Publikum besteht ausschliesslich aus Männern. Es gibt auch leckere kleine Snacks, auf dem modernen Fernseher laufen aktuelle englische Musikvideos.

Do, 27. Nov - Pyay

Den Vormittag nutze ich heute für einen Spaziergang am Fluss entlang. Am Markt entdecke ich einen Stand mit superleckeren indischen Curries mit dem mit der Schere kleingeschnittenen Gebäck drin. Hmm, das ist gut, dazu ein Glas frischen Zuckerrohrsaft vom Stand nebenan. Pyay ist eine richtige Kleinstadt, hier gibt es nach burmesischen Massstäben wirklich alles zu kaufen. Nach dem Auschecken im Guesthouse gehe ich zur grossen Pagode, die mit dem Fahrstuhl. Dort suche ich mir einen schattigen Platz für die Siesta. Länger als eine Stunde ertrage ich aber das monotone Geplärre - sorry, den Gesang- der Mädchen im Tempel nicht aus, zumal es überall recht laut per Lautsprecher verbreitet wird. Nach einer letzten Runde durch den Ort gehe ich zurück zum Duschen.
 

"Kein Bier vor vier". Nach diesem Motto gehts um fünf nach vier in meine grüne Kneipe. Richtig viel los ist jetzt noch nicht. Ich trinke zwei Bier, dazu gibts Kartoffelchips mit Tomatenketchup und Knofi-Chili-Sauce. Gegen fünf fahre ich mit dem Pickup zum Busterminal raus. Der Bus kommt um kurz nach sechs und eine halbe Stunde später ist schliesslich alles ein- und aufgeladen und es geht los. Der alte Bus mit Frontmotor hat keine Gepäckfächer unten. Dafür sind die Sitzbänke sehr hoch angebracht, darunter finden viele Säcke mit Zwiebeln, Chilis, Knoblauch und Reis Platz. Das Dach ist restlos voll mit geflochtenen Körben, den Inhalt kann ich nicht erkennen. Meinen Rucksack habe ich stilgerecht in einen alten Reissack verpackt, trotzdem bringe ich ihn lieber vor den heissen Metallteilen vorne an der Motorabdeckung in Sicherheit. Darauf könnte man Spiegeleier braten. Leider hab ich keine Eier dabei, aber später weiss ich die Wärme vom Motor auch ohne Eier sehr zu schätzen. Oben in den Bergen wird es doch deutlich kälter. Ich hab die ganze erste bank für mich und kann sogar die Beine beliebig weit ausstrecken und auf meinen Rucksack hochlegen. Toll, wer hätte mit soviel Luxus gerechnet... In den Bergen wird die Strasse deutlich schlechter. Teilweise ist von Asphalt keine Spur mehr, nur noch Geröll quält die Reifen.

Gegen ein Uhr in der Nacht kommen wir an die Grenze zum Rakhine State. Hier wird nun auch mein Pass kontrolliert, insgesamt dreimal in dieser Nacht. Vor dem geschlossenen Schlagbaum müssen wir über eine halbe Stunde warten, es stehen noch andere Fahrzeuge vor uns. Zeit für eine heisse Suppe. An der Grenze haben allerlei Läden mit Reiseproviant und anderen Waren geöffnet, auch mitten in der Nacht. Gegen sechs Uhr morgens erreichen wir Taunggok, wirklich geschlafen habe ich bis jetzt nicht.      weiter 



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